Willkommen in einer ganz neuen Welt: Dem Snowboarding
Bevor Ihr jetzt weiterlest
Nein, ich bin kein „Pro“ oder wie immer man das nennen mag, ich bin das, was man einen typischen Anfänger nennt. Ich habe ein paar Stunden Privatunterricht genommen, und das unter der Prämisse, zu verstehen, wie das Sportgerät funktioniert, und natürlich, wie man ohne Verletzung eine leichte Piste hinunterkommt.
Das hat den Vorteil, dass ich aus der Sicht des Anfängers schreiben kann, und sehr wahrscheinlich auch genau DIE Probleme beschreibe, die einem Anfänger begegnen:
- Gewichtsverlagerung
- Vorfuß
- etc.
An genau diese Zielgruppe richtet sich auch mein Blog – und man möge mir verzeihen, nein, ich werde auch sehr absichtlich auf Szene-interne Fachbegriffe verzichten, weil diese für einen Anfänger ein Buch mit 7 Siegeln sind. Wer also schon wirklich Snowboarden kann, wird nicht viele neue Informationen finden …
Also … beginnen wir am besten nun da, wo jeder irgendwie beginnt:
Fachartikel (wo auch immer)
Fachartikel – egal in welchem Medium – sind immer ein guter Beginn, …
Nach einer gewissen Anzahl vom Fachartikel weiß an eine ganze Menge über „den Rocker“, Biegegradienten oder Winkeleinstellungen von Snowboardbindungen, und weiß der Teufel nicht, was alles, wo man irgendwie 4% mehr Leistung herausfahren kann, und wieso dieses Board für jenes oder welches besser geeignet ist als eben ein anderes. Ist ja auch alles richtig, und stimmt wohl auch, wenn es nur dieses kleine „Aber“ gäbe:
Diese Artikel wurden meistens von Redakteuren verfasst, die Profis um Rat gebeten haben.
Nun, genau hier liegt dann auch die Crux an der Geschichte:
Profis werden von den Boardherstellern gesponsort, und natürlich werden sie genau diese Boards als besonders gut befinden – wäre ja auch seltsam, wenn nicht. Das bedeutet jetzt nicht, dass Fachzeitschriften ein schlechter Anfang sind, man sollte sich dann aber unterschiedliche Zeitschriften anschauen, um einen Überblick zu erhalten, was es überhaupt am Markt gibt. Für mich als Anfänger gelten da selbstverständlich zudem auch noch spezielle Regeln, denn als ausgeprägter Anfänger mit Gelegenheitssyndrom habe ich logischerweise ganz andere Ansprüche an das Fahrverhalten als ein Profi – ICH möchte einfach möglichst Spaß bei der Sache zu haben, und einen motivierten Einstieg in diesen schönen Sport haben.
„Pro-Tipps zum Snowboardkauf“ aus der Fachzeitschrift kann man lesen, sie werden einem nur nichts bringen, sondern eher im Geldbeutel schaden. Sicherlich: eine besonders hochwertige Ausrüstung vs. „dem billigsten wo geht“ macht sehr wohl einen Unterschied aus, aber zwischen Mittelklasse, gehobener Mittelklasse, oberer Einsteigerklasse bis unterer Mittelklasse oder wie man auch immer das einteilen will, ist für den Anfänger nur schwer abzuschätzen. Es kann durchaus sein, dass ein gutes (nicht zu verwechseln mit teures) Einsteigerboard für mich als Anfänger weitaus besser geeignet ist als ein überzüchtete Profiboards, die für ganz andere Beanspruchungen ausgelegt wurde, oder nur mit dem richtigen Fahrverhalten und den richtigen Pistenbedingungen seine Stärken offenbart.
Gute Tipps von den Freunden
„Also du musst das SO machen… das geht supergut!“ – der Klassiker unter fairerweise sehr gut gemeinten Ratschlägen. Auch hier ist wieder irgendwo Vorsicht geboten, und sollte die guten Ratschläge nicht als Dogma verstehen – es sind eher Tipps, die man ausprobieren kann. Das darf man nicht falsch verstehen: Andere zu fragen, und sich Tipps für etwas zu holen, ist sehr gut und es wird kaum einen Snowboarder geben, der nicht spannende und interessante Hinweise zu bestimmten Problemen geben kann, man darf aber immer nicht vergessen, dass der eigene Stil zu fahren tatsächlich eine sehr individuelle Angelegenheit ist, die sich langsam entwickelt.
Foren
Auch ein beliebter Anlaufpunkt, wenn man sich mal informieren möchte. Da es aber in vielen Dingen vor allem bei steigender Anzahl von Teilnehmern wie immer ab einem bestimmten Punkt kein eindeutiges „richtig“ oder „falsch“ gibt, ist das wieder so eine Sache für sich. Ja, man findet echte Profis, allerdings auch Fachzeitschriftenleser, die alles nur aus der Theorie betrachten, aber leider auch Schnellschüsse, die meinen, das Snowboarden neu erfunden zu haben.
Der optimale Start
Am besten ist ein Snowboard-Grundkurs mit einem geliehenen Board. Die Boards sind Kummer gewöhnt und meistens bekommt man bei einer Ski- oder Snowboardschule zumindest das, was man als Anfänger benötigt, mit auf den Weg – einen echten Snowboardlehrer inklusive! Wer etwas mehr Individualität haben möchte, der kann sich auch ein oder zwei Einzelstunden leisten, und dann kann man sich alle Aspekte eines Snoboards ganz in Ruhe betrachten. Ein guter Snowboardlehrer kann zudem sehr helfen, nicht nur das richtige Board zu finden, sondern kriegt auch sehr schnell heraus, in welche Richtung sein Schüler tendiert, und wie das Board individuell eingestellt werden kann, um die bestmöglichen Erfolge zu bekommen.
Dann sollte man sich im Folgenden erst einmal ein paar unterschiedliche Snowboards ausleihen und experimentieren – also im Idealfall probiert man unterschiedliche Längen, Winkeleinstellungen etc. erst einmal ganz in Ruhe aus. Wenn man jetzt selten fährt, ist ein Board vom Verleih zu 99% günstiger und zielführender als sich gleich auf sein eigenes Brett zu stellen. Wenn man besser wird, weiß man dann auch in etwa, wo die Reise hingehen soll, und kann dann einen passenden Fachhändler aufsuchen, und sich beraten lassen.
Ja, …. und hier endet auch der erste Teil der neuen Serie 🙂
Teil 2 setzt da an, wo man sein erstes eigenes Board kaufen will und die Mutter aller Debatten erleben darf: „Wo ist der Unterschied zwischen einem Snowboard für Damen und Herren“
Bis demnächst