Janina: Einen schönen guten Tag, Herr Binsebu
Binsebu: Ebenso, darf ich Ihnen sagen, dass Sie wunderschön aussehen?
Janina: Danke schön, welche Frau hört das nicht gerne…
Binsebu: Also, da fallem mir einige zu ein, besonders im beruflichen Umfeld.
Janina: Womit wir auch schon beim Thema sind, so direkt, wie Sie das ansprechen.
Binsebu: Ja, es schmerzt manchmal wirklich, wenn Mann nicht einmal mehr Komplimente machen darf oder erst um eine Erlaubnis fragen muss, ein Kompliment machen zu dürfen. Darf ich Ihnen denn Komplimente machen, wenn selbige mir einfallen?
Janina: Nun, ich bin nicht zum Flirten hier.
Binsebu: Das bezwecke ich damit auch nicht. Komplimente sind eine Randerscheinung in meinem Berufsbild. Und wenn Sie wirklich ein authentisches Interview haben möchten, gehört das – und natürlich auch Ihre Reaktion – eigentlich mit dazu. Finden Sie nicht?
Janina: In Ordnung, aber bitte lassen Sie uns professionell dabei bleiben.
Binsebu: Nichts anderes hatte ich damit auch im Sinn. Also… Sie haben wunderschöne Haare, ist das Ihre natürliche Farbe?
Janina: Ja, ist es… nun …
Binsebu: Wow, da haben Sie richtig glück. Ich kenne viele, die dafür töten würden. Glauben Sie mir, ich kenne mich damit aus.
Janina: Danke schön, ähm … zurück zum … Wie meinen Sie das?
Binsebu: Das ich mich mit Schönheit auskenne? Das muss ich doch in meinem Beruf. Und glauben Sie mir, Frau …
Janina: Janina reicht …
Binsebu: Janina… dann darf ich auch duzen, nehme ich an?
Janina: Gerne.
Binsebu: Ich bin der Bernhard.
Janina: Hallo Bernhard, also was wolltes Du mir gerade sagen, dass ich glauben soll?
Binsebu: Nun, mein Berufsbild bringt leider viel Misstrauen mit sich, und wenn eine Frau da besonders sympatisch ist und spezifische Eckpunkte erfüllt, ist es einfacher, sich zu öffnen.
Janina: Das ist ja nichts schlimmes, wählerisch zu sein, oder?
Binsebu: Nein, ganz im Gegenteil, man kriegt doch eine – oh, wie drücke ich das jetzt aus, ohne dass es sexistisch wirkt – ziemlich intime Beziehung, wenn man so arbeitet wie ich.
Janina: Wie sieht es denn da mit Männern aus?
Binsebu: Ganz schlecht, also nicht, dass ich es nicht probiert hätte, aber da stimmt oftmals auf beiden Seiten die Chemie nicht.Und als empfindsamer Künstler bin ich da sehr empfänglich für negative Schwingungen. Das blockiert eben. Aber wir plaudern vor der Tür schon so schön, möchten Sie nicht mitr rein kommen und wir reden im Wohnzimmer weiter… Ich rede nicht so gerne über mein Berufsbild in der Öffentlichkeit.
Janina: Also … jetzt wo wir in Ihrem Wohnzimmer sind: Stimmt es eigentlich, dass es immer ein Gärtner ist?
Binsebu: Siehst Du? Da haben wir es mal wieder, immer diese gemeinen Vorurteile gegen Gärtner. Sie ahnen gar nicht, wie oft ich so etwas höre, und manches Mal sogar in Verbindung mit der üblen Anschuldigung, schwul zu sein, nur weil ich einfach Blumen mag. Aber alle wollen schöne Blumen haben und es ist wirklich, ach das macht mich echt traurig oder ärgerlich. Oder ein Bisschen was von beidem.Besonders schlimm ist es, wenn man dann auch noch die Pflanzen selber züchtet.
Janina: Was bist Du denn hauptberuflich?
Binsebu: Gartenbautechniker… Ist aber auch eher ein Nebenjob.
Janina: Ach so, dann bist Du hauptberuflich der freischaffende Künstler?
Binsebu: Genau, und diese Hauptberuft bringt leider viel Reisetätigkeit und konsequenten Umzugswillen mit sich. Ich gehe davon aus, dass Du meine Vita im Vorfeld gelesen hast?
Janina: ich gebe zu, nein, denn dann wäre ich ja vorurteilbehaftet hier aufgetaucht. So kann ich mir ein eigenes Bild von Dir machen.
Binsebu: Ach, Du weißt gar nicht so genau, was ich …
Janina: Nur grob, Du bist künstlerisch-gestalterisch in Verbindung mit Pflanzenzucht tätig. Ist das jetzt ein Problem?
Binsebu: Neineineinein … Das ist im Gegenteil sogar wirklich großártig von Dir. Dann kann ich dir vielleicht mein gesamtes Handwerk aus erster Hand nahe bringen – ist natürlich nur ein Angebot.
Janina: Das würdest Du für mich tun?
Binsebu: Also nur, wenn Du es wirklich möchtest, denn dann ist auch eine gewisse Berufskleidung angesagt. Ich bin da an der Stelle sehr eigen, was meine Arbeitsräume angeht.
Janina: Nun, was soll ich sagen, … sehr gerne?
Binsebu: Dann werden wir nachher uns in den Keller aufmachen.
Janina: Du verrichtest Dein Handwerk also im Keller?
Binsebu: Jain, eigentlich unterhalb des Kellers, damit ich die Nachbarschaft nicht so belästige. Der Keller ist eher so eine Art von Umkleideraum. Darf ich eine etwas indiskrete Frage stellen?
Janina: Sehr gerne
Binsebu: Sind diese meeresgrünen Augen Kontaktlinsen oder tatsächlich die Naturfarbe… Die sind wunderschön…
Janina: Die sind tatsächlich „echt“, wie auch mein Haar.
Binsebu: Wow… aber dann würde ich an Deiner Stelle wenig Alkohol trinken, da sich sonst das Meeresgrün trübt.
Janina: Nein, das mache ich eh nicht, im Gegenteil: ich ernähre mich gesund und treibe viel Sport, so was in der Art.
Binsebu: Also nicht nur absolut gesund, sondern auch sehr sportlich… und dabei so wunderschön? Dein Freund hat ein Glück… Sicherlich machst Du bestimmt irgend etwas mit Kampfsport.
Janina: Ich habe keinen Freund. Und nein, mache ich nicht. Gibt es denn eine Freundin in Deinem Leben?
Binsebu: Auch hier ein entschiedenes Jain. Ich habe regelmäßig mal was laufen. Meine Beziehungen sind in der Regel relativ kurz, dafür aber sehr intensiv.
Janina: Das klingt spannend.
Binsebu: Ich möchte da nicht zu viel aus dem Nähkistchen plaudern, aber Spannung ist ein gutes Wortspiel
dazu. So, der Tee ist ausgetrunken. Wollen wir ?
Janina: Sehr gerne.
Janina: Das ist also der obere Keller zum Umkleiden?
Binsebu: Ja, oder wie ich es nenne, der Vorraum zur Hölle.
Janina: Und der Kittel …
Binsebu: Ist meiner, den bekommt niemand. Im Schrank dort hinten findest Du viele Sachen, Umkleidemöglichkeiten sind im Bad.
Janina: Bernhard, ähm, die Sachen sind doch ziemlich eigen, findest Du nicht?
Binsebu: Meine Werkstatt, meine Regeln. Mein Künstlerherz wäre sehr traurig, wenn Du jetzt einen Rückzieher machst. Und ich hatte es dir vorher gesagt,nicht wahr? Sogar indirekt gewarnt, dass es seltsam sein könnte. Und es stand sogar in meiner Vita drinne.
Janina: Oh …
Binsebu: Genau, „oh…“ und wenn ich jetzt gehässig wäre, würde ich die Redaktion anrufen und meine Enttäuschung zum Ausdruck bringen … Exklusivinterview und dann das hier.
Janina: Bitte, das ist nicht nötig! Es ist nur etwas … eigensinnig…
Binsebu: Du meinst: typisch Künstler!
Janina: … typisch Künstler.
Binsebu: Aber dafür gibt es dann das exklusive Interview über meinen Hauptberuf, ganz exklusiv! Und nebenbei erwähnt, ich möchte nicht, dass Du Deine Kleidung da unten nass und schmutzig machst oder irgendwo hängen bleibst.
Janina: Ja, Bernhard, ich habe es ja verstanden. Was hällst Du hiervon?
Binsebu: Eine gute Wahl, ehrlich!
Janina: Ist dennoch eigenwillig.
Binsebu: Ja oder Nein, wir können das Interview auch gerne ganz lassen.
Janina: JA! … *hmpf*
Binsebu: Also dann … ich warte unten auf Dich, muss noch ein wenig vorbereiten für das Interview. Wenn Du magst, kannst Du Deine Sachen in den Spinnt schließen.
Janina: Das ist also der Ort unterhalb des Kellers? Der ist ja weitaus größer als ich dachte.
Binsebu: ich hoffe, es gefällt dir?
Janina: Èin wenig dunkel vielleicht. Und fleckig.
Binsebu: Das macht der Künstler in mir. Ich mag es, wenn die Räumlichkeiten gebraucht wirken.
Janina: Und was ist dieser komische Geruch hier …?
Binsebu: Schlechte Belüftung. Einfach ignorieren.
Janina: Wie groß ist das hier?
Binsebu: Ziemlich, zwei Atelliers, eine großzügige Dusche und eine gut ausgestattete Küche mit Kühlraum für die Werkstücke.
Janina: Und hier unten züchtest Du die Blumen für deine Tätigkeit?
Binsebu: Blumen? So habe ich das noch nie betrachtet. Man lernt wirklich niemals aus.
Janina: Wirklich, die Belüftung ist ganz und gar nicht gut hier… Ich sollte wieder hoch gehen, mir geht es nicht so ganz.
Binsebu: Das kann ich nicht verantworten, nachher verletzt Du Dich bei der schmalen Treppe, das wäre wirklich schade um deine schöne Erscheinung. Wir gehen am besten in das linke Attellier, da kannst Du dich einen Augenblick auf die Arbeitsfläche legen, die ist im Moment noch unbenutzt. Und dann gucke ich in der Zwischenzeit nach der Belüftung….
Janina: Oh… ich muss eingeschlafen sein.
Binsebu: Das ist kein Problem, ich habe den Fehler in der Lüftung gefunden und behoben. Da war tatsächlich ein Fehler. Wie liegt es sich auf der Arbeitsplatte?
Janina: Wie lange war ich denn weg?
Binsebu: Nicht lange. Also …. Das hier ist der Arbeitsraum`
Janina: Wieso kann ich mich nicht bewegen?
Binsebu: Oh, das ist wegen der Spritze.
Janina: ???“
Binsebu:Ja, das ist ein Mittel drinne, das die Muskeln entspannt und allgemeine Bewegungen verhindert. Die moderne Medizin erleichtert inzwischen doch vieles. Ist auch nicht giftig, versprochen.
Janina: ähm…
Binsebu: Womit wir auch endlich beim eigentlichen Interview wären. Also ich bin der „3-Rippen-Mörder“, wenn Dir das was sagt.
Janina: Aber…
Binsebu: Ja genau, ich weiß, was du meinst, aber der hat doch so spezielle Vorlieben und so bei der Wahl seiner Opfer, behauptet die Senfblattpresse. Und es stimmt größtenteils sogar.
Janina: …
Binsebu: Gemach, das Sprechen strengt an. Weißt du … ja, es ist seltsam, aber wie jeder Psychopath, der was auf sich hällt, brauchte auch ich ein Markenzeichen. und einfach so jemanden umbretzeln ist weder nett noch sinnvoll. ich meine, man muss seinen potenziellen Beziehungen auch gewisse Möglichkeiten einräumen, quasi vom Haken zu springen.
janina: nu…
Binsebu: Ja, ich weiß, aber da ich bin eigen. Es muss halt wirklich freiwillig sein, passend gestylet hier herunter zu steigen.
Janina: was…
Binsebu: Was Du nicht getan hast? Die Vita gelesen, ist doch logisch. Sonst hättest Du das gewusst und wärst nicht so scharf auf meinen Keller gewesen. Aber ich möchte mich bei Dir deswegen wirklich bedanken. Das war ein sehr feiner Zug von Dir. ich war mir wirklich nicht sicher, ob Du das auch durchziehst.
Janina: was…
Binsebu: Was wir jetzt als erstes machen? Na, das Interview. Deswegen bis Du doch her gekommen, oder nicht?
Janina: Nicht so … also …
Binsebu: Oh, das Mittel lässt schon nach, oder? Sekunde, das haben wir gleich … bitte einmal Stillhalten. Ein kleiner Pieks und … ja perfekt.
Janina: …
Binsebu: Ich sage doch, die moderne Medizin … Und jetzt haben wir richtig Zeit für ein ander. Also, was möchtest Du wissen?
Janina: Hilfe…
Binsebu: Ach der Klassiker zu Beginn! Ja, den kenne ich, das machen viele hier unten. Manchmal zu Halloween, Karneval,Fasching oder auch zum 1. April verkleide ich mich als Polizist, und dann sage ich „Sie sind jetzt in Sicherheit“ – Immer wieder ein Schenkelklopfer, wenn ich laut rufe „Überraschung!“ und „April April“ … ach ja… wir haben alle hier unten mitunter viel Spaß.
Janina: Wie…
Binsebu: Wie das mit der Freiwilligkeit funktioniert? Nun, das hast Du ja jetzt hier fest gestellt. Das geht manchmal schneller als man denkt. Und das, obwohl ich die Hürden erstaunlich hoch gelegt habe. Die Meisten machen wirklich schon an der Kellertür schlapp und wollen nicht mit runter. Angeblich ist es zu düster. Aber naja…
Janina: un…
Binsebu: Unprofessionell? Culpe mea … Natürlich, es ist unhöflich, dass Du so auf Platte liegst. Sekunde, ich habe für die Rundfahrt extra einen Rollstuhl hier. Bin gleich wieder da, nicht weglaufen!
janina: …
Binsebu: Ja, das ist auch so ein althergebrachter Kalauer, so … also … die Arbeitsplatte kennst Du ja. Manche finden die schmutzig, aber ich denke, die Flecken wirken eher „rustikal“ und jeder hat so seine eigene Geschichte. Wand und Boden sind aus hygenischen Gründen leider verkachelt. Ich weiß, sieht nicht so familiär aus, aber hat sich eben anders nicht bewährt. Wir machen mit unserer Rundfahrt weiter und kommen zum Kühlraum. ich weiß, viele wollen darüber lesen, odeR?
Janina: …
Binsebu: Genau, der kühlt selber schon, und die abgeschlossenen Einheiten sind tatsächlich noch etwas besonderes. Naja und als nebenberuflicher Gartenbautechniker habe ich nicht so die finanziellen Rücklagen für derartige Einrichtung. Daher habe ich die Not zur Tugend gemacht. Diese Boxen gehen wenn sie gefüllt sind an private Krankenhäuser. Leber, Nieren, Herz, das sind Gegenstände, mit denen man durchaus den einen oder anderen Schnitt machen kann. Dank Internet und Globalisierung geht das inzwischen sogar weltweit – eigentlich erschreckend, wenn ich das mal so sagen darf.
Janina: …
Binsebu: Ja, den zweiten Raum sehen wir uns auch noch an. Da wartet auch eine Überraschung. ich will jetzt nicht alles verraten, aber „you are not alone…“ wie es so schön heißt. Obwohl, das würde jetzt wohl eher zu weit gehen.
Janina: …
Binsebu: Ja, was gibt es noch hier unten zu besichtigen… Die Dusche! Die ist wirklich ein Highlight. Genau, eine Nasszelle mit indirekter Beläuchtung und Sprinklersystem von allen Seiten. Warmes Wasser von allen Seiten, ich weiß, das ist etwas dekadent, aber nach der Arbeit muss man sich ja schon etwas gönnen, und weißt Du was?
Janina: …
Binsebu: Richtig, immer wieder mache ich es auch mal, bevor ich die Atteliers betrete. Dann bin ich relaxed, und das kommt allen zu Gute. Und damit gehen wir wieder zurück zu unserem Arbeitsplatz. So … und vorsichtig … ja. Ich hoffe, Du liegst jetzt wieder bequem. Ob was? Ach, ob das, was Du jetzt an hast, schon jemand an hatte? Gute Frage, ehrlich! Also… Generell sind die Sachen im Schrank wiederverwendet. Für jeden Künstler von Welt gillt schließlich das allgemeine Wirtschaftlichkeitsgebot. Deshalb versuche ich in der Regel auch alles zu verwenden. Gespendete Organe z.B. oder entsprechen gestiftete Haare. jaja… Es gibt eigentlich wenig, was man nicht verwenden kann. Wobei ich es ehrlich gesagt ein wenig makaber finde, z.B. mit dem produzierten Leim Tapeten an die Wände zu kleben. Ganz abartig finde ich diese Hobbyvampire, die sich ihre Dose frisches Blut übers Internet bestellen, aber naja… ist halt wohl so. Alles irgendwie kommerziell und gestört. Da bekommt man es selbst als Psychopath irgendwie mit der Angst zu tun, wenn von seinem persönlichen künstlerischen Wirken eine ganze Industrie mit allen Aspekten profitiert. Da fragt man sich doch hin und wieder, wer eigentlich der wahre Psychopath hier ist.
Janina: …
Binsebu: Ach, mein Ruf, und wie ich zu diesem Namen gekommen bin? Das war ein reines PR-Kalkül, ich meine, ich brauchte ja auch ein gewisses Markenzeichen, mit dem ich mich von der Masse abheben kann. Aber dass es dann der 3-Rippen-Mörder wurde, war dann doch eher Zufall, wir haben beim Grillen rumgeflaxt und ausgerechnet die 3. Rippe müsse es sein… Ich habe da einfach mein Betätigungsfeld um einen weiteren Aspekt erweitert, erinnerst Du dich noch an den Zeit vor 4-6 Jahren? Da haben doch alle vergeblich den Schwimmhallenmörder gejagt. Der hat ausschließlich nach schwarzen Badeanzügen mit speziellen Marken geschaut, und es musste ein hellroter Bademantel drüber sein. Auch hier wieder konnte der Psychopath nur staunen, wie viele Frauen anschließend das absichtlich angezogen haben, um einen psychopathischen Serienkiller auf sich aufmerksam zu machen. Da hatte ich richtig viel zu tun, das kannst Du Dir nicht vorstellen. Deswegen habe ich dann die Anforderungen drastisch erhöt, und es hat niemanden gestört.
Als letztes habe ich mir dann gesagt:
Bernhard, DU MUSST WAS ÄNDERN!
Schon alleine wegen der Burn-Out – Gefahr musste hier was geschehen. Und dann kam halt das Rumgealber beim Grillen und ich habe mir dabei gedacht, Mensch, DAS wäre doch die Idee. Aber man muss halt immer da ansetzen, wo es früher aufgehört hat. Deshalb habe ich neue Richtlinien geschaffen:
1. Sie muss nett aussehen
2. Sie muss sympatisch sein
Das war noch nicht schwer zu finden. Aber jetzt kommt der Knackpunkt:
3. sie muss freiwillig in den Keller mitkommen
4. sie muss sich dort umziehen
5. einen schwarzen Badeanzug mit hellroten Mantel einer bestimmten Marke auswählen.
und
6. dann noch freiwillig hier hinunter steigen in das Kellerloch
7. Und als Abschluss vorher noch alles eigentlich wissen
8. Und sie muss sich den Bademantel von mir freiwillig ausziehen lassen
Ich bin ehrlich gesagt nicht davon ausgegangen, dass jemand tatsächlich vor der Tür steht.
Janina: Was …
Binsebu: Genau. Was passiert kurz darauf? Du passierst … und willst rotzfrech ein Interview mit einem bekennenden hauptberuflichen psyhcopatischen Killer ein Interview, genießt den Tee mit dem Beruhigungsmittel und als Krönung ziehst du einen schwarzen Badeanzug mit hellrotem Mantel von meiner letzten Beziehnung an – sogar noch original mit Sandalen. Verblüffend, oder? Um dem Ganzen noch die Krone auf zu setzen, dich haben nicht einmal die eingetrockneten Flecken abgehalten. Und dann steigst Du so freiwillig ausgerechnet hier herunter und legst Dich gleich auf meine Arbeitsplatte. Und als ich dich gefragt habe, ob Du was gegen diese Spritze hättest, hast Du auch nichts gegen gesagt. Naja … und jetzt ist nur noch der Bademantel da…
Janina: äh…
Binsebu: Und da dachte ich mir, Bernhard, du wartest, bis sie wieder zumindest alleine sitzen kann, und das ist jetzt der Fall. Und siehe da, du machst hast nichts dagegen, dass ich jetzt die Schleife öffne und ihn Dir von den Schultern streife.
Janina: Wie …
Binsebu: Wie die Flecke auf die Kleidungsstück kommen? Nun … na sieh mal, du, der Bademantel ist runter … also … das kommt immer so ein wenig auf die Performance an, die ich zum Besten gebe- also ob sie auf dem Boden liegen oder noch am Körper getragen werden. Aus Respekt vor den Besitzern wasche ich sie dann eben nicht, das lässt jedes Mal die Sache … naja intimer werden, findest Du nicht auch?
Janina: Was ist …
Binsebu: Was jetzt ist? Na, das Interview ist beendet. Kinder, wie die Zeit vergeht. Ich muss mich jetzt wieder meinem Nebenjob als Gartenbautechniker widmen. Dann muss ich ja noch dieses Interview in deinem Namen zusammen mit einer Kündigung abschicken und so weiter und so fort. Ich schlage vor, ich hänge dich jetzt erst einmal hier an den Haken in der Mitte des Attelliers und sehe dich dann später…
Janina: Du musst das nicht tun, ehrlich…
Binsebu: Wenn ich jedes Mal einen Euro kriegen würde, wenn mir das jemand sagt, … das ist auch so ein Schenkelklopfer wie „Hilfe“. Aber mit einem hast Du recht….
Janina: Womit habe ich denn recht?
Binsebu: Naja … „Der Blumenzüchter“ …. Irgendwie finde ich das genial. Vielleicht sollte ich jetzt wirklich einen sauberen Schnitt machen, und als „der Blumenzüchter“ in einer anderen Stadt einfach komplett neu anfangen. … „Gartenbautechniker und 3-Rippen-Killer“ klingt fürchterlich! Naja, ich sehe dich später, und lass dich nicht so hängen.
Man bin ich heute wieder witzig…
Und die Moral von der Geschichte:
Wenn es nicht der Gärtner war, war es der Gartenbautechniker…