Ja, die Welt wird dunkler und feuchter …
Und da ist es – logischerweise – auch mal wieder an der Zeit sich der digitalen Welt zu widmen.
Und siehe da, ich habe auch mal wieder etwas gefunden, von dem eben nicht aus sich selbst heraus berichtet wird, obwohl es ein faszinierendes Spiel ist:
Evochron Mercenaries
Um es einmal vorweg zu nehmen (auch um Missverständnisse zu vermeiden):
Diese ganze „Simulatorbauarie“ ist NICHT entstanden, weil es dieses Spiel gibt, sondern ist aus dem zivilen Orbiter 2010 hervorgegangen, bei dem das eigentliche Fliegen im Vordergrund steht. Vielleicht mal als Tipp am Rande, die neue Version 2016 ist inzwischen veröffentlicht worden und hat zahlreiche Neuerungen parat, welche viele Stunden entspannten Spielspaß garantieren, wenn man nicht zwangsläufig auf „Ballern“ aus ist.
Nachdem das mit den Tablets an der Stelle nämlich funktioniert hat, kam das erste Mal der Gedanke auf, es irgendwie „anders“ gestalten zu wollen.
Lange Rede, kurzer SInn:
Letztendlich kam nach vielen Bauexperimenten und unterschiedlichen Layouts langsam eine richtig schicke Simulatorgrundlage heraus, welche sich sehr flexibel erwies:
Man kann nämlich nicht nur damit spielen, sondern auch wirklich daran sitzen und entspannt einen Film schauen oder sogar arbeiten.
Das war das, was ich auch damit erreichen wollte.
Tatsächlich ist das ganze Cockpit so gut
durchdacht, dass das Spiel am Ende mehr oder weniger egal wurde:
- vollwertige Tastatur
- Touchfeld als Mausersatz
- großer Monitor
- Remote Software für die Tablets
- und.. und … und
Manko: Die Leistung des Geräts hinter der Verkleidung.
Ganz Aktuelle Spiele haben immer wieder das Problem, dass man sie nur genießen kann, wenn die Grafik- und Rechenleistung ausreicht, und das kostet:
- neue Grafikkarte
- neues Netzteil
- mehr Speicher
- …
Dazu bin ich nicht bereit, Geld ohne Ende aus zu geben, nur um ein Spiel spielen zu können. Ich unterstütze nicht das Wettrennen um die fotorealistischere Grafik, ein gutes Spiel muss Spaß machen und das kann es tatsächlich auch dann, wenn nicht die modernste Hardware, bei der die Netzteile 800 – 1000 Watt bereitstellen können müssen.
Glücklicherweise gibt es in diesem Zusammenhang noch einige Spielehersteller, die so etwas sehr ähnlich sehen UND – ganz wichtig – das Spiel so gemacht haben, dass es sich nahezu nahtlos in meinen Simulator einspielen lässt.
Da gibt es mehrere Programme, die mir sehr positiv aufgefallen sind, die ich jetzt nicht alle aufzähle, um später noch mal darüber berichten zu können.
Obiter 2016
Als Freewareprogramm mit riesiger Entwicklercommunity kann man damit fast alles machen – es gibt sogar einen sehr unbeachteten Onlinemodus,
Artemis Bridge Simulator
Der Gag hierbei ist, dass man die Tablets tatsächlich benutzen kann, um Kontrollstationen eines Raumschiffs zu bedienen. Die Handhabung ist dabei sehr intuitiv gehalten und sehr schick gelöst. Dabei kann auch ein Tablet als Server dienen – WLAN Vorausgesetzt muss man nur die App einmal kaufen und kann jederzeit loslegen.
… Und natürlich die Evochron – Serie
Evochron … ja … ist sehr polarisierend – man mag es oder kann es nicht leiden.
Im Grunde kennt Evochron nur zwei Bedinungen:
- Der Treibstoff geht aus – dann ist Feierabend
- Das Raumschiff wird aus unterschiedlichsten Gründen zerstört
Die zweite große Besonderheit ist das Fehlen eines „Noob-Bereichs“, wo man in eine Geschichte eingeführt wird, die einem langsam die gesamten Schiffsfunktionen erklärt. Es macht bei Spielstart einmal „WUMP“ und man ist da. Den Rest muss man schon selber herausfinden, das fängt bei der Flugdynamik an und endet bei der Frage, wie viel das Raumschiff bei einer Auseinandersetzung verträgt und wie man einer Auseinandersetzung aus dem Weg geht.
Frustrierender Einstieg…
Diese Tatsache, dass man alleine ist, macht den Einstieg ziemlich schwer, und der fehlende Anfängerbereich ist eine ganz lästige Nummer:
Mir ist noch kein Spiel untergekommen, bei dem man so derartig sinnlos draufgehen kann, obwohl man nicht mal etwas getan hat – es ist passiert weil es einfach so ist.
Faszinierende Ausblicke…
Womit dieses Spiel eindrucksvoll nicht punkten kann:
- Soryline – gibt es gar nicht
- Abwechslungsreiche Missionen entfallen – Prinzipiell gibt es nur Missionen wie Bringe oder hole ein Ding von Punkt A, hole Ding von Punkt A und bringe es nach Punkt B, Zerstöre oder Verteidige Raumschiff sowieso, mache ein Wettrennen, … kurz gesagt: Das Übliche!
- Filigranes Handelssystem – Nicht wirklich, man mag vielleicht als Händler auftreten dürfen, aber so richtig filigran und lebendig ist etwas anderes ^^
Worin liegt der Reiz:
- Interessante Flugdynamik – Steuerdüsen und Lagekontrolltriebwerke können entkoppelt werden. – das wird besonders interessant bei Raumkämpfen im Grenzbereich zwischen einer planetaren Atmosphäre und dem Weltraum
- Faszinierender Ausblick, der nicht in quietschebund gehalten ist
- Teilweise unberechenbare Computerpiloten
- Ein sehr ruhiges Gameplay, das eher auf Planung und Strategie setzt als auf schnelle Action
Systemanforderungen …
Das ist wahrscheinlich der absolute Grund, weshalb dieses Spiel so spannend ist:
man benötigt nicht das „neueste vom neuen“ an Hardware, um sich in die Tiefen des Weltalls auf zu machen. Es langt bereits moderate Bürocomputerhardware aus, um dieses Spiel sehr gut spielen zu können, und deshalb:
Daumen hoch und Respekt von dem Entwickler – Es geht also doch ohne brandaktuelle Grafikkarte… ! ich freue mich wirklich darauf, den Nachfolger von Evochron Mercenaries zu spielen!