Battle für Wesnoth ist seit seiner Veröffentlichung eines der faszinierenden „Old School“ – Strategiespiele, die jemals von einer aktiven Open Source Gemeinde erstellt wurde. Das Spiel ist dabei so gut und herausfordernd, dass bewusst auf multimedialen Schickschnack verzichtet. Was dafür groß geschrieben steht, ist Strategie und Taktik
Nur die Harten kommen in den Garten
Als Besonderheit in der rundenbasierenden Spielmechanik können die Einheiten, die man nicht in der Schlacht verloren hat, im nächsten Szenario (oder Level) zu günstigeren Kosten wieder zum Dienst einberufen werden. Mit jedem Kampfeinsatz steigen die Erfahrungen und die Einheiten können aufsteigen und sich weiter entwickeln. In längeren Kampagnen können auf diese Art und Weise sehr schlagkräftige Truppenverbände entstehen.
Die grobe Kelle reicht nicht
Manche Szenarien laden nahezu ein, „mal eben so“ den direkten Weg zu nehmen und eine direkte Konfrontation zu suchen. Das Ergebnis war in unseren Testspielen ziemlich oft ein Desaster für die eigenen Einheiten. Das Ende dieser Aktion war oftmals offen. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent haben wir knapp gewonnen und es waren sehr spannende Kämpfe gewesen. Aber ohne die richtige Strategie und Taktik waren die eigenen hochgezüchteten Truppen sehr schnell am Ende ihrer Kräfte gewesen. Das Ziel ist also eher, mit List und Tücke die Gegner so ein zu kreisen, dass die eigenen Truppen ihre speziellen Fähigkeiten und Kräfte voll ausschöpfen konnten, und im Zweifelsfall einen Ort für den Rückzug hatten, um nicht verloren zu gehen.
Fazit:
Wer sich nur eine Runde Kloppen will, ist hier eindeutig falsch. Ansonsten ist es ein Spiel, welches mit steigendem strategischen und taktischen Können immer wieder aufs neue Fesseln kann. Und der integrierte Update-Installer erlaubt den Zugriff auf endlos viele zusätzliche Kampagnen, Geschichten und Karten, so dass der Kampf um Wesnoth hoffentlich niemals ein Ende finden wird…
Installation
Für Linux-Freunde:
Wer sich ein wenig mit Linux auskennt und schon ein paar Programme installiert hat, wird es noch einfacher. Innerhalb der GUI findet ihr unter den Einstellungen in der Regel den Synaptic Packet Manager. Dort surch ihr einfach nach Wesnoth. Der Packet Manager installiert automatisch alles weitere. Fertig.
Auf Grund des wirklich gut gemachten Tutorials erklärt sich das Spiel eigentlich selber. Viele Dinge – vor allen Dingen die strategisch-taktischen Finessen – findet man später heraus, es wäre auch nicht unbedingt richtig, hier zu viel zu verraten. Irgendwie nimmt es den Reiz, wenn man alles bereits vorher weiß, oder?
Deshalb gibt es hier nur ein paar nützliche Tipps
1. List und Tücke sind entscheident
Gerade im Verlauf von Endlos-Szenarien kommt es immer wieder vor, dass ein direkter Angriff einfach erscheint. Das ist weitaus weniger der Fall, als es den Anschein hat. Starke Angriffseinheiten benötigen zum Schutz starke Defensiveinheiten.
2. Die Kraft von schweren Einheiten täuscht
Gut ausgebildete und entsprechend schlagkräftige Einheiten sind schlecht eingesetzt eine leichte Beute für kleinere Einheiten, die dafür noch einen Bonus erhalten, wenn sie den vernichtenden Schlag ausführen.
3. Besondere Fähigkeiten und Schwächen
Einige Szenarien und Missionen lassen sich nur dann wirklich gewinnen, wenn mit Weitblick rechtzeitig die notwendigen Einheiten ins Spiel gebracht werden.
Zum Beispiel sind Einheitenverbände, die spieltechnisch am Tag mit besonderem Bonus kämpfen, in der Nacht mit entsprechendem Malus ausgestattet.
Diesen Zusammenhang kann man nutzen, um zum Beispiel am Morgen sehr erfogreich einer Armee von Untoten zu begegnen. Zieht man jedoch nicht rechtzeitig zum Abend die Einheiten wieder zurück, um die Verteidigung nachtaktiven Einheiten zu überlassen, kann ein Feldzug sehr schnell zu einem Desaster werden.
4. In der Ausgewogenheit liegt der Erfolg
Für wirklich jede Einheit gibt es auf dem Spielfeld ein passendes Gegenstück oder alternativ eine spezielle Strategie. Ein gutes und ausgewogenes Verhältnis aus starken und schwachen Einheiten bringt den Erfolg, da man schwächeren Einheiten gezielt Erfahrung sammeln lassen kann.
5. Sieg und siegreich sind unterschiedlicher Natur
Das Ziel ist, mit möglichst wenigen Einheiten und Verlusten das Missionsziel zu erreichen. Nur so bilden sich mittelfristig wirklich schlagkräftige Verbände.
6. Passt auf eure Helden und epische Artefakte auf
Helden und Artefakte heben die Moral und die Schlagkraft der Truppen in direkter Umgebung, können vor Ort vergiftete Einheiten kurieren, haben besondere Zaubersprüche und können noch vieles mehr. Sollte sich ein Held euren Verbänden anschließen oder ein Artefakt gefunden werden, passt gut auf darauf auf.
7. Vermeidet Verzettelungen und mehrere Fronten
Es passiert in diesem Spiel sehr oft, dass ein vermeintlich einfaches Ziel sich zu einem epischen Schlachtfeld entwickelt. Wer sich in dieser Situation nicht rechtzeitig zurück zieht und an einem günstigeren anderen Ort neu sammelt, wird sein blaues Wunder erleben 🙂
So, mehr gibt es eigentlich nicht zu diesem Spiel zu sagen, außer, dass es echt spaß macht, und man sehr schnell viele Stunden seine Armee kommandiert …
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